Regelmäßiges Ausdauertraining führt zu vielfältigen Anpassungen im Blut, die die Sauerstofftransportkapazität, den Stoffwechsel und die Immunfunktion optimieren. Diese Anpassungen tragen dazu bei, die Leistungsfähigkeit zu steigern und das allgemeine Gesundheitsniveau zu verbessern. Hier ist eine Übersicht über die wichtigsten Veränderungen der Blutwerte:
1. Veränderungen der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und des Sauerstofftransports
• Hämoglobin (Hb):
• Der Hämoglobinwert kann leicht ansteigen, da die gesteigerte Erythrozytenproduktion (Erythropoese) den Sauerstofftransport verbessert.
• Durch das erhöhte Plasmavolumen (s. u.) kann der Hämoglobinwert jedoch relativ konstant bleiben oder sogar leicht sinken (Verdünnungseffekt).
• Erythrozytenanzahl:
• Kann leicht ansteigen, da Ausdauertraining die Bildung von Erythrozyten stimuliert.
• Der Effekt ist besonders bei Höhentraining oder intensiver Belastung ausgeprägt (Erythropoietin-Ausschüttung).
• Hämatokrit:
• Hämatokrit (prozentualer Anteil der Zellen am Blutvolumen) sinkt häufig leicht ab, da das Plasmavolumen stärker zunimmt als die Zellzahl (Verdünnungseffekt). Dies verbessert die Fließeigenschaften des Blutes und reduziert die Herzbelastung.
2. Veränderungen des Plasmavolumens
• Erhöhung des Plasmavolumens:
• Bereits nach wenigen Wochen Training kann das Plasmavolumen um 10–20% steigen.
• Dies führt zu einer besseren Thermoregulation, einer höheren Schlagvolumenreserve des Herzens und einer Verdünnung des Blutes (kardiovaskuläre Effizienz).
3. Veränderungen bei Entzündungs- und Immunmarkern
• Leukozyten (weiße Blutkörperchen):
• Direkt nach intensiven Belastungen können die Leukozytenwerte ansteigen (temporäre Entzündungsreaktion).
• Langfristig fördert moderates Ausdauertraining eine stabile oder leicht erhöhte Immunabwehr.
• C-reaktives Protein (CRP):
• Regelmäßiges Training senkt die CRP-Werte, was auf eine reduzierte systemische Entzündungsbelastung hinweist.
• Zytokine:
• Anti-inflammatorische Zytokine (z. B. IL-10) nehmen zu, proinflammatorische Zytokine (z. B. TNF-alpha) werden reduziert.
4. Veränderungen bei Lipiden und Stoffwechselwerten
• Gesamtcholesterin:
• Sinkt häufig leicht, insbesondere durch eine Reduktion von LDL-Cholesterin (“schlechtes Cholesterin”).
• HDL-Cholesterin:
• Steigt an, was das kardiovaskuläre Risiko senkt.
• Triglyceride:
• Reduktion durch gesteigerten Fettstoffwechsel.
• Glukose und Insulin:
• Langfristige Senkung der Nüchternblutglukose und Verbesserung der Insulinempfindlichkeit.
5. Veränderungen bei Gerinnungsfaktoren
• Thrombozyten (Blutplättchen):
• Meist unverändert, jedoch verbessert sich ihre Funktion durch Training, was das Risiko für Thrombosen senken kann.
• Fibrinogen:
• Langfristig können Fibrinogenwerte leicht sinken, was das Risiko für Blutgerinnsel reduziert.
6. Veränderungen bei Hormonspiegeln (indirekt im Blut messbar)
• Erythropoietin (EPO):
• Kann vorübergehend ansteigen, insbesondere bei intensivem Training oder Höhenaufenthalten.
• Kortisol und Stresshormone:
• Chronisches Ausdauertraining senkt die Ruhewerte von Kortisol, was den Stresspegel langfristig reduziert.
Fazit:
Regelmäßiges Ausdauertraining führt zu einer Vielzahl positiver Anpassungen im Blut, die vor allem die Sauerstofftransportkapazität, die Durchblutung und die Stoffwechselfunktion verbessern. Es hilft auch, systemische Entzündungen zu reduzieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Wichtig ist, dass die Veränderungen individuell variieren können und maßgeblich von der Trainingsintensität, dem Trainingsumfang und der Ernährung abhängen. Kontaktiere Running School of Hannover für Fitness- und Lauftraining 🏃🏼♀️🏃🏽♂️🏃🏽♂️🏃🏼♀️🏃🏽♂️
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