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Wie merkt man es beim Laufen, dass man die individuelle Geschwindigkeitsgrenze erreicht hat?

Das Erreichen der individuellen Geschwindigkeitsgrenze beim Laufen ist ein komplexer Zustand, der durch verschiedene körperliche, mentale und technische Signale erkennbar wird. Diese Grenze kann von der maximalen Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO₂max), der anaeroben Kapazität, der Muskelfunktion und der mentalen Belastbarkeit abhängen. Hier sind die wichtigsten Anzeichen dafür:


1. Körperliche Anzeichen

Ermüdung der Muskulatur:

Die Beine fühlen sich schwer an, und es fällt schwer, den gewohnten Bewegungsablauf aufrechtzuerhalten.

Krämpfe oder Muskelschmerzen können auftreten.

Atemfrequenz:

Die Atmung wird extrem schnell und flach, oft verbunden mit einem Gefühl der Atemnot.

Die maximale Sauerstoffaufnahme (VO₂max) wird erreicht, was durch ein Gefühl von „Luftmangel“ spürbar ist.

Herzfrequenz:

Die Herzfrequenz erreicht ihre maximale Kapazität oder bleibt konstant auf einem sehr hohen Niveau.

Ein Pulsmessgerät kann zeigen, dass die maximale Herzfrequenz (HRmax) nahezu erreicht ist.

Milchsäureansammlung (Laktat):

Ein starkes Brennen in den Muskeln zeigt an, dass sich Laktat angesammelt hat und der Körper die anaerobe Schwelle überschritten hat.


2. Mentale Anzeichen

Verminderte Konzentration:

Es wird schwieriger, sich auf die Lauftechnik oder die Umgebung zu konzentrieren.

Willenserschöpfung:

Ein starker mentaler Widerstand, der das Weiterlaufen erschwert, tritt auf.

Gefühl der Grenze:

Ein subjektives Gefühl, dass „es nicht schneller geht“, unabhängig vom Wunsch, schneller zu laufen.


3. Technische Anzeichen

Veränderung der Lauftechnik:

Die Schrittfrequenz oder Schrittlänge wird unregelmäßig.

Ein „Nachlassen“ des Abdrucks, sinkende Hüftposition und insgesamt ineffiziente Bewegungen.

Verlust an Stabilität:

Schwierigkeiten, die Laufbewegung sauber und stabil zu halten, z. B. Schwanken des Oberkörpers.


4. Leistungsbegrenzende Faktoren

Sauerstoffdefizit:

Der Körper kann die benötigte Sauerstoffmenge nicht mehr liefern, was die Energieproduktion begrenzt.

Energiereserven:

Glykogenspeicher sind erschöpft, und der Körper ist auf die weniger effiziente Fettverbrennung angewiesen.

Hitzestress:

Übermäßige Wärmeproduktion des Körpers erschwert die Kühlung und steigert die Belastung.


5. Praktische Tests während des Laufens

Subjektive Belastungsskala (Borg-Skala):

Wenn die Anstrengung auf einer Skala von 1 bis 10 bei 9–10 liegt, ist die Grenze erreicht.

Sprechen:

Bei maximaler Geschwindigkeit ist ein normales Sprechen oder sogar ein einzelnes Wort nicht mehr möglich.


Tipps, um die Grenze zu managen oder zu verschieben

Trainingsanpassung:

Intervalltraining und Tempoläufe können helfen, die anaerobe Schwelle zu verschieben.

Technik:

Fokus auf Laufstil und ökonomische Bewegungen minimiert Energieverluste.

Mentale Stärke:

Strategien wie Visualisierung und Atemtechniken helfen, mental durchzuhalten.

Erholung:

Ausreichende Regeneration ist essenziell, um Überlastung zu vermeiden und die Leistungsfähigkeit zu steigern.


Die individuelle Geschwindigkeitsgrenze ist dynamisch und kann durch konsequentes Training und gezielte Anpassungen verbessert werden. Kontaktiere Running School of Hannover für Laufstilanalyse und ein strukturiertes Lauftraining 🏃🏼‍♀️🏃🏽‍♂️🏃🏼‍♀️🏃🏽‍♂️🏃🏼‍♀️🏃🏽‍♂️


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